Mittwoch, 29. März 2017

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

http://www.fischerverlage.de/buch/die_unwahrscheinliche_pilgerreise_des_harold_fry/9783596033744
"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry"
von Rachel Joyce
erschienen im S. Fischer Verlag (2012)

Inhaltsangabe des Verlags:
Eigentlich wollte er nur zum Briefkasten. Dann geht er 1000 Kilometer zu Fuß.
Ein unvergesslicher Roman, der die ganze Welt erobert.

»Ich bin auf dem Weg. Du musst nur durchhalten. Ich werde Dich retten, Du wirst schon sehen. Ich werde laufen, und Du wirst leben.«
Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen muss. Für Queenie. Für seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Für sich selbst. Und für uns alle.

Meine Meinung:
Dieses Buch stand viel zu lange im Regal. Die Geschichte ist einfach wunderschön. Harold macht sich auf den Weg zu Queenie und wie so oft ist der Weg das Ziel und Harold findet auf seinen rund 1000 Kilometern, die er quer durch England läuft, wieder zu sich und besinnt sich auf die wichtigen Dinge des Lebens. Erlebnisse aus der Vergangenheit werden bewältigt und aus einem anderen, klareren Blickwinkel betrachtet. Auch seine daheim gebliebene Ehefrau Maureen durchlebt einen Wandel. Auch sie ist gebeutelt von den Geschehnissen der Vergangenheit, findet wieder zu sich Selbst und sieht Harold in einem anderen Licht.

Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen, einige Szenen zum Ende von Harolds Reise, vor allem der Teil mit den Anhängern, die sich ihm anschließen, fand ich ziemlich abgefahren und ich habe mich immer gefragt, warum zieht er nicht einfach alleine weiter.

Der Schreibstil hat mir an sich sehr gut gefallen und mir sind die Charaktere sehr ans Herz gewachsen. Was ich als etwas störend empfunden habe, waren die plötzlichen Wechsel in der Zeit. Erlebnisse aus der Vergangenheit vermischten sich oft mit der Gegenwart und ich musste öfters in den Zeilen zurückspringen um mich zu orientieren. Das Ende hätte für meinen Geschmack ein klein wenig ausführlicher sein können. 
Meine Kritik ist aber wirklich "Jammern auf hohem Niveau" und ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen. Dieses Buch sollte jeder mindestens ein mal gelesen haben.


Mittwoch, 22. März 2017

Schattenkrone - Royal Blood

Schattenkrone - Royal Blood (Band 1)
von Eleanor Herman
erschienen im Fischer Jugendbuch Verlag (FJB)
gelesen als E-Book
auch erschienen als Hardcover (2017)
592 Seiten 

Inhaltsangabe des Verlags:
Stell dir eine Zeit vor, in der die Menschen den Göttern gleichgültig sind, und das Böse an den Rändern der Welt erwacht ...
Alex ist kurz davor, für immer aus dem Schatten seines mächtigen Vaters zu treten und der größte Heerführer aller Zeiten zu werden.
Seine Verbündete Kat hat einen Plan, von dem Alex niemals erfahren darf. Die beiden verbindet weit mehr als sie ahnen.

Wem kannst du trauen?
Und was ist am Ende stärker?
Das Schicksal?
Magie?
Oder deine Feinde?

Meine Meinung:
Dieses Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Mir hat es gefallen Kat und Alex, sowie die anderen Protagonisten kennenzulernen und auf ihren Abenteuern zu begleiten. Jedoch fehlt mir durch die Vielzahl der Protagonisten, Erzählstränge und Schauplätze doch irgendwie die Nähe zu den einzelnen Charakteren.
Einzig die Geschichte von Zo ging mir sehr nah.

Der Schreibstil der Autorin ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ich empfand ihn aber nicht als störend.
Viele detaillierte Beschreibungen lassen einen in die Antike eintauchen und ein Bild kann vor dem inneren Auge des Lesers entstehen.
Ich mochte die Mischung aus historischen, mystischen und mythischen Elementen gepaart mit einer Portion Jugendlichkeit. Auch die Namen, die an die heutige Zeit angepasst waren haben mich nicht gestört, sondern machen für mich in einem Jugendroman Sinn.

Die Intrigen und Geheimnisse am makedonischen Hofe erinnerten mich zum Teil an meine Lieblingsserie Game of Thrones. Ich mag es auch die hinterhältigen Charaktere kennenzulernen und deren Beweggründe zu erfahren. Leider fehlte mir jedoch der sogenannte rote Faden, der mich durch diesen ersten Band einer neuen Jugendbuchreihe leiten sollte.

Ich bin mir noch unschlüssig ob ich diese Reihe weiter verfolgen werde, da mich das Buch nicht komplett überzeugen konnte. Ich werde wohl erst die Rezensionen zu dem schon am 27. April 2017 erscheinenden zweiten Band abwarten.


Dienstag, 14. März 2017

Mein schlimmster schönster Sommer

http://www.aufbau-verlag.de/index.php/mein-schlimmster-schonster-sommer.html

Mein schlimmster schönster Sommer
von Stefanie Gregg
erschienen im Aufbau Verlag 
als Taschenbuch (2017)
288 Seiten

Eine Leseprobe wurde online vom Verlag zur Verfügung gestellt.

Klappentext:
Erst wenn man alles loslässt, kann das Leben neu beginnen

Als Isabel aus dem Krankenhaus entlassen wird, weiß sie, dass nichts mehr ist, wie es war. Zum ersten Mal ist sie spontan: Sie kauft einen VW-Bus und fährt einfach los. Eigentlich will sie in die Provence, aber dann kommt alles anders. Eine Reise beginnt, bei der sie Menschen trifft, denen sie sonst nie begegnet wäre, bei der sie ihr altes Leben loslässt und ein neues anfängt – und vor allem eines findet: die Liebe.

Meine Meinung:
Das Cover des Buches hat mich direkt neugierig gemacht. Bunte Cover sprechen mich immer direkt an und machen mich neugierig. Auch der Titel hat mich näher hinsehen lassen, da er so widersprüchlich ist. 
Nachdem man das Buch gelesen hat weiß man auch was es mit den darauf eingefügten Zeichnungen (z.B. Hund, Bus und Feder) auf sich hat und ich finde es sehr passend gestaltet.

"Ich liebte das Torock dieses Busse. Es fuhr mich hinein ins Abenteuer, in ein Leben voller Überraschungen und Lachen, ein Leben, an dem ich bisher immer nur vorbeigerast war." (S.65)

Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm flüssig und trotz des ernsten Themas mit einer guten Prise Humor gespickt. Ich konnte der Geschichte sehr gut Folgen. Die Spannung empfand ich bis kurz vor dem Ende ziemlich gleichbleibend, nie langweilig und zum Ende hin brennt man darauf zu erfahren was Isabel noch erlebt und ob sie die Krankheit besiegt.
Interessant fand ich auch die gelegentlichen Wechsel der Sichtweisen und kurz gehaltenen Rückblicke. Sie fügen sich gut in die Geschichte ein und sind nicht zu langatmig.
Zu Beginn passierten mir einfach zu viele "extreme" Zufälle, die das Buch für mich gar nicht unbedingt gebraucht hätte. Eine Spur weniger wäre für mich auch völlig okay gewesen.

Die Protagonisten Isabel und Rasso gefallen mir beide richtig gut. Den Wandel von Isabel als Leser mitzuerleben und wie Rasso's Lebensweise die ihre beeinflusst war absolut gelungen.

"Mach dir keine Gedanken, es kommt, wie es kommt. Entweder sie will zu mir zurück oder ich werde lernen, sie nicht mehr zu lieben." (S. 98)

Die Geschichte bewegt einen doch ziemlich und ich fand das Ende traurig aber auch schön. 
Das Buch hat mich berührt. Das letzte Kapitel/Der Epilog hat mich sogar zu Tränen gerührt. 

"Und jetzt war ich außerhalb der Zeit. Oder andersherum, ich hatte die Zeit in mir, die Essenszeit, die Schlafenszeit, die Nachdenkzeit, die Zeit zum Lebensgenuss. Es war nicht mehr die fremde Zeit, die mich beherrschte." (S. 206)

Auch wenn ich zu Anfang des Buches doch recht kritisch war, wegen der vielen “krassen“ Zufälle, finde ich die Aussage und Umsetzung zu diesem Thema doch sehr gelungen und kann darüber hinwegsehen.

 

Sonntag, 12. März 2017

Die Verseflüsterin

http://www.scorpio-verlag.de/Buecher/239/Die-Versefluesterin.html
"Die Verseflüsterin"
von Nicolas Fougerousse
erschienen im Libra Verlag
in der Scorpio-Verlag GmbH & Co KG
HC 2017
224 Seiten

Inhaltsangabe des Verlags:
Hör auf deine Gefühle! – Diese Botschaft entdeckt Marcus eines Tages an seiner Windschutzscheibe, als er sich gerade anschickt, ins Büro zu fahren. Was ein desillusionierter Tag wie jeder andere hätte werden sollen, ist der Startschuss zu einem Abenteuer der ganz besonderen Art: Wer mag ihm diese Botschaft geschickt haben? Ganz sicher jemand, der ihn und seine Gewohnheiten kennt. Seine Frau Isabelle vielleicht? Sein Chef? Oder gar ein völlig Unbekannter? War es vielleicht der eigenartige Typ, den er da zufällig kennengelernt hat? Eines ist sicher: Dieser Augenblick verändert das Leben von Marcus mehr, als er sich je hätte träumen lassen ... Dieser poetische Roman um bedingungslose Liebe, Vergebung und die Tiefe der menschlichen Seele berührt und verblüfft . Immer tiefer werden wir hineingezogen in Marcus, Suche nach dem, was wirklich zählt. Wer schließlich aus der Geschichte wieder auftaucht, wird bereichert und beglückt das Leben mit neuen Augen betrachten. 

"Nur unter der Dusche, wenn er spürte, wie das Wasser seinen Körper hinunterlief, gab es jene seltenen Momente, in denen er losließ. Dann spürte er, wie eine Last von ihm abfiel, durch die Poren seiner Haut, seiner selbst, entwich." (S.24)


Meine Meinung:
Der Inhalt dieses Buches hat mich gereizt. Jemand erhält unbekannte Botschaften, die ihn seinen Weg das Leben zu leben überdenken lassen. Wer schickt Marcus diese Nachrichten und wie wirken sie sich auf seine Lebensweise aus. Das Cover finde ich ebenfalls sehr ansprechend gestaltet und hat mich ebenfalls dazu bewogen mich für dieses Buch bei Vorablesen zu bewerben.
Der Schreibstil war für mich etwas gewöhnungsbedürftig, da er tatsächlich sehr poetisch angehaucht ist. Trotzdem fiel es mir nicht schwer in die Geschichte reinzukommen. 

Leider hatte das Buch zur Mitte hin spannungstechnisch einen Durchhänger, es wurde etwas langatmig. Das letzte Drittel hat mir am besten gefallen, da man als Leser mehr von den Hintergründen erfährt und die eigentlich sehr bewegenede Geschichte hinter der ganzen Botschaften-Aktion.

"Wer aber in Worten und Gedanken aufrichtig ist, der wird auch seiner Angst Herr. Wenn wir Angst haben, beeinflusst uns das negativ, und je stärker dieser Einfluss ist, umso mehr Angst haben wir." (S.124)

Die Protagonisten sind mir leider nicht wirlich ans Herz gewachsen, trotz der sehr bewegenden Geschichte. Vielleicht lag es daran, dass sie erst so spät ans Licht kam und versteckt war hinter den vielen Lebensweisheiten und Ratschlägen. 

"Reisen ist ein Luxus, selbst wenn man zu Fuß unterwegs ist. Reisen heißt, dass man Zeit hat, Zeit, in der man nicht arbeiten muss." (S.201) 

Das Ende des Buches hat mir gut gefallen. Wer ein Buch mit vielen kleinen Weisheiten und Ratschlägen, verpackt in eine poetische, tragisch, schöne aber auch traurige Geschichte sucht, dem kann ich "Die Verseflüsterin" empfehlen.


 

Sonntag, 5. März 2017

Demut

"Demut"
https://www.randomhouse.de/Paperback/DEMUT/Mats-Olsson/btb-Taschenbuch/e505470.rhd

von Mats Olsson

erschienen bei der Verlagsgruppe Random House GmbH 
 im btb Verlag als Paperback (2017)


Inhaltsangabe des Verlags:

Das hatte er sich anders vorgestellt: Harry Svensson, Exreporter einer Stockholmer Zeitung und angehender Kneipenwirt, hat sich in Malmö mit einer Weinhändlerin verabredet – doch aus der gemeinsamen Nacht wird nichts. Ulrika Palmgren überlegt es sich im letzten Moment anders und setzt ihn vor die Tür. Statt speziellen Sex gibt‘s ein lädiertes Ego und eine gebrochene Nase. Als er notdürftig verarztet in sein Hotel zurückkehrt, entdeckt er im Nachbarzimmer, dessen Tür lediglich angelehnt ist, den bekannten Blues-Sänger Tommy Sandell, der seinen Rausch ausschläft – neben ihm die Leiche einer Frau. Die Ermittlungen der Polizei in dem Mordfall wollen nicht so recht vorankommen. Nur eins ist sicher: der Musiker war es nicht. Svensson betreibt derweil seine eigenen Recherchen. Als es wenig später in Göteborg zu einem ähnlichen Fall kommt, ist Harry Svensson sich sicher, dass man es mit einem Serienmörder zu tun hat …

Meine Meinung:
Den Schreibstil des Autors empfand ich als sehr angenehm und flüssig. Ich kam gut in die Story rein und die einzelnen Charaktere wurden sehr gut herausgearbeitet. Auf über 700 Seiten lernt man Harry Svensson aber auch den Täter ausführlich kennen. Diverse Nebencharaktere nehmen auch einiges an Raum ein. Für meinen Geschmack sind doch einige Szenen unnötig in die Länge gezogen, so dass die Handlung langsam voran schreitet. Zudem weiß man schon sehr früh um wen es sich bei dem Täter handelt und wer sich einen Thriller wünscht, bei dem auch der Leser mitraten kann, der sollte ggf. nicht zu diesem Buch greifen.

"Das Kleid war ihren Schenkel hochgerutscht und legte ihn so weit bloß, dass er fast schon die Spitze ihres hauchdünnen Slips erahnen konnte. Er hatte schon lange niemanden mehr gesehen, der so sehr nach Strafe verlangte, und er wünschte sich, er hätte mehr Zeit." (S. 196)
 
Für mich war es eher ein Kriminalroman, als ein Thriller. Erst in den letzten Kapiteln entwickelt sich die für mich typische Spannung eines Thrillers.
Positiv finde ich die Angaben zu der zeitlichen Entwicklung, in der dieser Fall abläuft, der wirkt auf mich sehr realistisch.
Harry Svensson ermittelt als außenstehender Journalist in diesem Fall. Von der Polizeiarbeit erfährt man nur am Rande. 
Interessant finde ich die Entwicklung von Harry Svensson und sein Umgang mit den Indizien, die er nach und nach ans Licht befördert. 
Wer nicht auf der Suche nach einem typischen Thriller ist, sonder gerne einen Kriminalroman mit einem außergewöhnlichen Ermittler lesen möchte, dem kann ich "Demut" empfehlen.

Donnerstag, 2. März 2017

Hello Spring - März 2017


Ich möchte den Frühling schon mal willkommen heißen, selbst wenn es gerade draußen stürmt und regnet und er anscheinend noch etwas auf sich warten lässt. Die ersten Frühlingsblumen schauen aber schon langsam aus der Erde und beginnen hoffentlich bald zu blühen.

Vorher kann ich es mir dann noch mal so richtig gemütlich machen und mich dem ein oder anderen Buch widmen. 
Folgende Bücher habe ich mir für den März vorgenommen:

"Demut" von Mats Olsson
(gewonnen bei Vorablesen und wird in Kürze renzensiert)
"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" von Rachel Joyce
(wurde für mich ausgesucht im Rahmen der Aktion "ich entscheide was du liest")
"Die Verseflüsterin" von Nicolas Fougerousse
(auch über Vorablesen gewonnen)
"Die Bücherfreundinnen" von Jo Platt 
(für die Regenbogenchallenge Farbe gelb)
"Mein schlimmster schönster Sommer" von Stefanie Gregg
(im Rahmen einer Leserunde über Lovelybooks gewonnen)



Meine Neuzugänge im Februar waren ebenfalls "Demut", "Mein schlimmster schönster Sommer" und "Die Verseflüsterin".



In der Leserunde zu "Mein schlimmster Schönster Sommer" gibt es eine Fotoaufgabe. Meinen Beitrag dazu seht ihr hier:

#meinschlimmsterschönstersommer
 

Außerdem habe ich ertauscht das Buch "Wunder" und im Rahmen eines Lesewochenendes über Lovelybooks das Buch "Die Liebeserklärung" von Jean-Philippe Blondel gewonnen und bereits rezensiert. Zur Rezension geht es hier

Nicht widerstehen konnte ich dieses mal in der Buchhandlung der ersten Schmuckausgabe von "Harry Potter und der Stein der Weisen" und dem Drehbuch zu "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind".